Kenia 2019
Erzähler: Antonio Camacho, Mexiko
Was inspiriert Sie zum Fotografieren?
Ich bin 21 und wurde in Mexiko-Stadt geboren und großgezogen. Zurzeit gehe ich aufs College. Ich habe mich nie als künstlerische Person gesehen, aber bei Fotos ist das einfach anders. Ich genieße und liebe es, Momente und Menschen in Bildern festzuhalten, die meiner Meinung nach eine Geschichte erzählen, wenn man sie betrachtet. Die Fotografie ist für mich nur ein Hobby, aber es macht mir sehr viel Spaß und ich freue mich auf jede Gelegenheit, Fotos zu machen. Normalerweise fotografiere ich, wenn ich auf Reisen bin, und ich bin unglaublich dankbar dafür, dass ich das Glück habe, viel zu reisen.
Was inspieriert Sie zum Reisen?
Ich weiß nicht genau, was mich zum Reisen inspiriert, aber am wohlsten fühle ich mich immer dann, wenn ich weit weg von Mexiko bin. Andere Kulturen zu sehen, andere Lebensweisen und andere Menschen kennenzulernen, ist etwas, das mich jedes Mal, wenn ich unterwegs bin, erstaunt. Die Reise nach Kenia war das erste Mal, dass ich ohne meine Familie, Freunde oder in ein Sommercamp gereist bin. Ich war wirklich auf mich allein gestellt, und mit niemandem außer sich selbst wegzukommen, kann ich nicht genug empfehlen. Ich wollte einen klaren Kopf bekommen und allein an das andere Ende der Welt zu reisen, ist dabei sicher hilfreich.
Was hat Sie dazu bewogen, Ihre Reisegeschichte in einem Buch zu erzählen?
Da es das erste Mal war, dass ich alleine reiste, wollte ich etwas haben, das ich häufig anschauen und mich an die Reise erinnern konnte und das ich auch meinen Freunden und meiner Familie zeigen konnte, um sie zum Reisen und zur Fotografie zu inspirieren. Nach einer kurzen Google-Suche beschloss ich, dass ein MILK-Album die offensichtliche Lösung war.
Was ist Ihre Lieblingsgeschichte hinter einer einzelnen Aufnahme im Buch?
Die Geschichte dieses Mannes (oben) ist sicher etwas, über das man nachdenken sollte. Diese Bilder wurden im Masai Mara National Reserve aufgenommen, während eines Besuchs in einem traditionellen Massai-Dorf. Er lud mich zu einem Gespräch in sein kleines Haus ein. Während wir Chai tranken, war er neugierig auf meine Kamera, meine Kleidung und mein "Dorf". Als ich ihn fragte, wie weit er schon von zu Hause weg war, stellte sich heraus, dass er am weitesten in einem anderen Dorf war, das etwa 15 km von seinem Haus entfernt ist. Also zeigte ich ihm auf meinem Handy Fotos von Mexiko-Stadt. Er nahm das Handy und begann zu zoomen und fragte: "Warum haben die Berge diese seltsame Form?". Die "Berge" waren Wohngebäude. Nach ein paar Minuten fragte er mich, was der Zweck dieser "Berge" sei. Ich erklärte ihm, dass es sich um übereinander liegende Wohnhäuser handele, und seine nächste Frage war, ob ich mir sicher sei, dass die Menschen in die Berge hineingehen könnten.
